Am 19.10.17 bezichtigte eine Person gegenüber einem Kollektivmitglied ein anderes Mitglied missbräuchlichen Verhaltens und forderte den sofortigen Ausschluss jenes Mitglieds, ohne dass die Beschuldigte über die Gründe (des Ausschlusses) Informationen erhielte.
Wir erachten die erhobenen Anschuldigen für sehr schwerwiegend und nehmen uns ihrer mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit an:
Hierbei muss erwähnt werden, dass dieses sensible Thema dem gesamten Kollektiv erst seit dem 07.11.17 bekannt ist. Aufgrund von Verschwiegensheitswünschen der Anschuldigerin, welche forderten, dass das beschuldigte Mitglied keine weiteren Informationen erhielte, wurden die Anschuldigungen nicht unmittelbar mit dem gesamten Kollektiv geteilt.
Seit diesem Tag wird das Thema ausführlich diskutiert und nimmt am meisten Raum und Zeit sowohl in unseren Plena, als auch anderen Kommuniaktionskanälen ein. Wir haben jede erhaltene private Nachricht und Email bedachtsam und respektvoll beantwortet und zudem den anfänglichen Wunsch der Anschuldigerin nach Anonymität berücksichtigt.
Bemüht, mit dieser Problematik auf bestmögliche Weise umzugehen, haben wir bei fachbezogenen Gruppen und Organisationen, welche Unterstützung im Konfliktmanagement für selbstorganisierte politische Gruppen abieten, um Beratung gebeten. Wir stehen nun mit einer Gruppe in Kontakt und sammeln gegenwärtig alle nötigen Informationen, um eine dezidierte Entscheidung bezüglich unserer nächsten Schritte treffen zu können.
Darüber hinaus ist das beschuldigte Kollektivmitglied vorübergehend von einigen kollektiven Prozessen, wie den Plena und der Entscheidungsfindung, zurückgetreten. Ziel dieses freiwilligen Rücktritts ist es, einen unvoreingenommenen und unparteiischen Umgang mit dieser komplexen Situation zu finden.
Da wir als Kollektiv Entscheidungen im Konsens treffen, sorgfältig diskutieren und nicht impulsiv oder voreilig handeln, ist uns klar, dass das Aufarbeiten von Anliegen und Lösungsfindungen ein zeitaufwändiger Prozess sein kann. Sowohl als geschlossenes Kollektiv als auch privat ist es unser Anliegen, einen sicheren und respektvollen Raum für Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Klasse oder sexueller Identität zu schaffen und zu erhalten.
Wir sind gegen jede Form von Übergriffen. Solchen angemessen zu begegnen ist auch für uns ein beständiger Lernprozess.
Wir sind offen für konstruktiven Dialog und beantworten gerne weitere Fragen per Mail (vegan.cafe.kollektiv@riseup.net) oder Direktnachricht.
Danke,
Radikalecker